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kindertagesstätte auf dem schlachthofgelände karlsruhe

uniprojekt 08/09


>>> form & lage
die gebäudeform der satteldachröhre entwickelt sich zum einen aus der häufig auftretenden basisform des satteldachriegels der bestandsbebauung des schlachthofs und zum andern aus der symbolform des hauses, wie man sie oft in kinderzeichnungen sehen kann. die typische hausform symbolisiert einen ort der unter anderem für geborgenheit, zuhause sein – sich wohlfühlen und schutz steht, was wiederum vorraussetzung dafür ist, dass sich ein kind auf neues einlassen und sich entwickeln kann. die lage des gebäudes nimmt einen starken bezug zur denkmalgeschützten bestandsmauer des grundstücks auf – so spannt sich zwischen mauer und gebäude ein geschützter außenbereich auf. desweiteren orientiert sich das haus mit seiner lage am gottesauer schloss und den musikschulgebäuden jenseits der mauer, als auch dem nachbargebäude auf dem schlachthofgelände. die einladende symbolform des hauses  ist von beiden ankunftsrichtungen zu sehen und wird in der morgen- und abenddämmerung noch durch das nach außen scheinen des lichts in der hausform gestärkt.

>>> elemente
das gebäuden besteht aus zwei hauptlementen. die röhre bildet die außenhaut, deren skulpturale form durch ihre materialität des betons unterstützt wird.  ergänzt und gegliedert wird die röhre durch geknickte bänder, durch welche die dynamik in längsrichtung unterstrichen wird. gleichzeitig schaffen die bänder ebenenlandschaften, räume und nischen ganz unterschiedlichster proportionen und qualitäten. trotzdem bleibt das gefühl von „alle unter einem dach“. mit den hölzernen bändern kommt ein zweites material in die betonröhre – es gibt einen spannenden wechsel zwischen boden wand und deckenelementen, die einmal aus holz  das andere mal aus beton bestehen. vervollständigt wird das gebäude durch kleinteiligere elemente, wie schiebetüren, einzelne treppenstufen und seilaufhängungen. diese bestehen aus metall und glas. somit lassen sich die 4 grundelemente des bauens (stein, holz, metall, glas) in ihrer rohen form erfahren.

>>> grundriss
der grundriss ist offen gestaltet und erlaubt das konzept von kindertagesstätten, bei denen sich die kinder selbstständig verschiedenen gruppenaktivitäten anschließen, sich aber auch zurückziehen können. identifikationszonen die durch farben gekennzeichnet sind vermitteln den kindern ein gefühl von sicherheit und zugehörigkeit – so weiß jedes kind, wo es seinen platz hat, von dem aus es seine tagesaktivitäten starten und immer wieder zurückkehren oder auch bleiben kann. die räume und freiräume lassen sich sehr flexibel nutzen. garderobe, küche, büro, ruheraum, wcs , heiz- und lagerräume sind fest zugeordnet und lassen sich vollständig vom restlichen raum trennen. der restliche platz kann je nach bedarf unterschiedlichsten aktivitäten zugeordnet werden.

>>> außenraum
ein holzband fließt vom innenraum in den südlichen außenraum und formt zusammen mit der in der dämmerung leuchtenden hausform eine einladende geste und kennzeichnet so den eingang. neben den großen öffnungen im süden und norden schaffen quadratische öffnungen einen bezug zwischen innen und außen. das bandthema findet sich auch im außenbereich wieder, so regen unterschiedlichste aktionsbänder zum spielen, experimentieren, beobachten und ausruhen ein.