das hauptthema dieser arbeit ist das falsche lächeln – ein lächeln das nicht den gemütszustand des frohsinns widerspiegelt, sondern etwas anderes verbergen soll. dann wird das lächeln zu einem schauspiel – wahre gefühle werden durch ein lächeln getarnt.
auf den ersten blick | von weitem | oberflächlich betrachtet sieht man in bild 3 (ausgangsbild) der serie ein lächelndes Gesicht in form eines digitalen smilys. genau wie die mimik des lächelns als tarnung eingesetzt wird, wird auch der smily in den heutigen kommunikationsmitteln, in emails oder sms als tarnung verwendet. auf den zweiten blick kann man hinter dem falschen lächeln die wahren emotionen erkennen die sich dahinter verbergen. die gesichter, deren mimik die wahren, sich verbergenden emotionen zeigen sind durch die farbliche anpassung an den hintergrund, vor diesem getarnt. durch die genaue betrachtung kann ein falsches lächeln entlarvt werden.
hinter der vordergründig typisch scharfkantigen schwarz-weiß darstellung der anordung doppelpunkt-minus-klammer-zu lassen sich geschminkte gesichter erkennen, bei denen die farbe organisch aufgetragen ist und an manchen stellen aufreißt. mund und augen – hauptkommunikationsmittel der mimik – sind ungeschminkt und stechen dadurch in roter farbe (farbe der emotionalität) hervor und verweisen auf das menschliche.
durch die bemalung treten die persönlichkeiten zurück, alle sehen mehr oder weniger gleich aus – die personen werden reduziert auf eine durch die mimik ausgedrückte emotion. eine person ist durch konformität unter den anderen getarnt.
die bilder 1 und 2 zeigen die entstehung von bild 3. in bild 4 und 5 wird die anordnung der bilder durcheinander gebracht und bildet dadurch ein muster, das an tarnmuster im tierreich oder an camouflage erinnert. bild 6 zeigt die vor der wand und unter ihresgleichen getarnten personen.
ein splitterprojekt der serie ist das geschenkspapier „mit liebe schenken“ – eine passende verpackung für pflichtgefühls-geschenke.